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Barfusslaufen – Natürlich gesund oder riskant? Worauf du achten solltest...

  • Autorenbild: Sarah Egli
    Sarah Egli
  • 27. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Barfusslaufen liegt im Trend – und das aus gutem Grund

Ein Beitrag der Fusspraxis-Rotkreuz-Zug zum Thema natürliche Fussgesundheit und Podologie


Unsere Füße sind ein wahres Wunderwerk der Natur: 26 Knochen, 33 Gelenke, über 100 Muskeln, Sehnen und Bänder sowie tausende Nervenenden sorgen dafür, dass wir stehen, gehen, springen und balancieren können. Doch in modernen Schuhen werden sie häufig eingeengt und unterfordert. Barfusslaufen, wie es auch in der Podologie empfohlen wird, kann helfen, die natürliche Fussfunktion wiederherzustellen – vorausgesetzt, man geht es richtig an.


Warum Barfusslaufen gut für deine Füße ist

Stärkung der Fussmuskulatur

Barfusslaufen aktiviert kleine, oft vernachlässigte Muskeln in Fuß und Unterschenkel. Diese sorgen für ein stabiles Fußgewölbe und beugen Fehlstellungen wie Senk-, Spreiz- oder Plattfüßen vor – ein zentrales Anliegen in der präventiven Podologie.


Förderung des Gleichgewichts

Ohne stützende Schuhe muss das Gehirn permanent feine Bewegungen ausgleichen. Das trainiert Gleichgewicht, Koordination und die Tiefensensibilität


Sensorische Reize für das Nervensystem

Über 200.000 Nervenenden in den Fußsohlen nehmen Reize vom Boden wahr. Unterschiedliche Untergründe – Sand, Gras, Kies, Waldboden – fördern die sensorische Rückmeldung ans Gehirn und verbessern die Körperwahrnehmung.


So startest du richtig – Schritt für Schritt


  1. Barfussschuhe langsam integrieren

    Barfussschuhe sind eine gute Zwischenlösung. Ihre dünne, flexible Sohle schützt vor Verletzungen, lässt aber trotzdem natürliche Bewegungen zu. Wichtig: nicht gleich stundenlang tragen! Beginne mit 10–15 Minuten täglich und steigere langsam, damit sich Muskeln und Sehnen an die neue Belastung gewöhnen können.

  2. Unterschiedliche Untergründe nutzen

    Gehe nicht nur auf glatten Wegen – Abwechslung ist der Schlüssel. Natürliche Böden wie Wiesen, Waldboden oder Sand regen die Nerven besonders intensiv an.

  3. Gleichgewichtsübungen integrieren

    Übungen wie Einbeinstand, Wackelbrett oder Balancierstrecken fördern die Stabilität der Fuß- und Beinmuskulatur und beugen Verletzungen vor – eine Empfehlung, die wir auch in der Podologie regelmäßig geben.


Wichtige Pflegetipps für gesunde Füsse

  1. Trocknung nach dem Duschen oder Baden

    Achte darauf, die Füsse – besonders zwischen den Zehen – gründlich zu trocknen, um Pilzinfektionen zu vermeiden. Ein Papiertuch (z. B. Kleenex) eignet sich gut dafür.

  2. Regelmässige Sichtkontrolle

    Am Abend solltest du deine Füsse auf Fremdkörper (wie kleine Steine, Schmutz, Blasen oder Splitter), Rötungen oder Druckstellen überprüfen.

  3. Pflege mit 10–25 % Urea-haltiger Creme

    Hält die Haut geschmeidig, beugt Rissen vor und unterstützt die Regeneration – ein wichtiger Bestandteil der Fußpflege in jeder professionellen Podologie-Praxis.


Trockene Haut

Die Haut an den Fersen enthält weniger Talgdrüsen und trocknet schneller aus. Mit abnehmender Elastizität steigt das Risiko für Einrisse bei Belastung.


Übermässiger Druck und Reibung

Häufiges Barfusslaufen auf harten Böden, falsches Schuhwerk oder Übergewicht erhöhen den Druck auf die Fersen. Besonders beim Gehen spreizen sich die Fersen leicht – trockene oder verdickte Haut kann dann einreißen.


Hornhautbildung

Übermäßige Hornhaut (Hyperkeratose) ist ein natürlicher Schutzmechanismus, kann jedoch spröde werden und tiefe Risse begünstigen.


  1. Offene und atmungsaktive Schuhe tragen

    Gerade im Sommer oder in feuchtem Klima beugen sie Hautreizungen und Pilzbefall vor.

  2. In öffentlichen Bereichen: Badelatschen tragen

    Ob in der Badi, im Schwimmbad oder in Hotelbädern – Badelatschen schützen vor Fusspilz und Warzen.


Wann Vorsicht geboten ist

Menschen mit Diabetes, Durchblutungsstörungen, Neuropathien oder einem geschwächten Immunsystem sollten besser nicht barfuss laufen. Aufgrund eingeschränkter Sensibilität bemerken sie Verletzungen oft nicht rechtzeitig, was zu ernsten Komplikationen führen kann. Auch heiße Böden – z. B. Asphalt in der Sommerhitze – bergen Verbrennungsgefahr. Diese Aspekte spielen auch in der Arbeit und Beratung unserer Fusspraxis-Rotkreuz-Zug eine wichtige Rolle.


Fazit

Barfusslaufen ist ein natürlicher Weg zu gesunden Füssen – aber nur, wenn man es achtsam und mit Rücksicht auf die eigenen Grenzen angeht. Mit Geduld, gezieltem Training und guter Pflege kannst du langfristig von kräftigeren Muskeln, besserem Gleichgewicht und einer gesteigerten Körperwahrnehmung profitieren.

In unserer Fusspraxis-Rotkreuz-Zug begleiten wir dich gerne auf diesem Weg – mit Erfahrung aus der Podologie und individueller Beratung zur Fußgesundheit.


🔍 Mehr erfahren – Tipps & Quellen:


📺 SRF Puls: "Vergessene Füsse – Gesünder dank mehr Liebe und Aufmerksamkeit"

Ein informativer Beitrag des Schweizer Fernsehens über Fußgesundheit, Barfussgehen und die häufig unterschätzte Bedeutung unserer Füße.👉 Zur Sendung auf Play SRF:


🥾 Barfußwege in der Schweiz entdecken Barfusswege bieten eine sichere und bewusste Möglichkeit, das natürliche Gehen neu zu erleben – ideal zur Stärkung von Muskeln, Nerven und Sinneswahrnehmung.👉 Barfußpfade & Kneippanlagen in der Schweiz – myswitzerland: www.myswitzerland.com/de-ch/unterkuenfte/hotels/spa-vitality-hotels/outdoor-adventures/barefoot-paths-and-kneipp-facilities/

 

 
 
 

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